Die Vorgeschichte
Wir sind 2018 berufsbedingt auf die Ostalb umgezogen und hatten uns damals zunächst für eine Wohnung zur Miete entschieden. Zunächst muss ja die Probezeit im neuen Job erfolgreich bestanden werden. Und ein nennenswertes Eigenkapital hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Dennoch hatten wir uns vorgenommen – sollte im Job alles für uns passen – hier lange zu verweilen und ein Häuschen zu bauen.
Zunächst sind wir dann 2019 noch recht blauäugig an die Sache ran gegangen. Wir waren der Meinung, dass sich ein Grundstück ganz bestimmt schnell finden wird und sind direkt auf verschiedene Fertighausanbieter zugegangen. Nach einigen Gesprächen hatten wir dann sogar einen Vorvertrag unterschrieben mit der Option eines Rücktrittsrechts, sollten wir kein passendes Grundstück finden. Zum Glück hatten wir das so vereinbart! Lange haben wir nach etwas passendem gesucht, haben uns in Neubaugebieten hier in der Gegend beworben oder es bei privaten Verkäufern versucht. Entweder waren die Kaufpreise unfassbar überzogen oder wir sind auf einer Warteliste ganz weit hinten gelandet. Unsere Hoffnung auf ein Grundstück ist immer weiter geschwunden, sodass wir 2021 von unserem Rücktrittsrecht gebrauch gemacht hatten. Wir hatten uns dann noch weitere Bestandsimmobilien angesehen aber auch hier das gleiche: Sehr hohe Kaufpreise, auch bei Schrott-Immobilien, bei denen seit bestimmt 40 Jahren keinerlei Instandhaltung zu erkennen war.
Nachricht von dem Bauamt
Am 03.04.2023 (der Montag vor dem Osterwochenende) erreichte uns überraschend eine Nachricht vom städtischen Bauamt aus dem Nachbarort. Wir hätten uns 2019 (!) auf ein Baugrundstück in einem Baugebiet beworben. Stimmt, am 24.09.2019 hatten wir damals eine Bewerbung abgegeben. Und nun soll eines dieser Grundstücke an die Stadt zurückgegeben werden und alle damaligen Interessenten, die auf einer Warteliste gelandet sind, werden nun gefragt, ob sie das Grundstück nicht erwerben wollten. Man gab uns 9 Tage Zeit für eine Rückmeldung, sonst wird der nächste in der Warteliste gefragt.
Vollkommen überrumpelt von dieser Nachricht sind wir sogleich am nächsten Tag nach der Arbeit (spontan einen ganzen Tag frei zu nehmen war dann doch nicht möglich) zu besagtem Grundstück gefahren. Wir haben erstmal gar nicht genau gewusst, auf was wir alles achten sollten. Lage des Grundstücks, Fläche, Gefälle, die Straße davor, Nachbarbebauung, Aussicht, wo geht eigentlich die Sonne auf und wo unter? Ziemlich viel auf einmal und wir hatten nicht wirklich viel Zeit für eine Entscheidung.
Zuhause angekommen ging die Denkarbeit los. Wie könnte ein Haus auf dem Grundstück aussehen. Wie sieht der Bebauungsplan überhaupt aus? Was darf denn gebaut werden? Warum wird das Grundstück eigentlich zurück gegeben? Ist da vielleicht irgendetwas dran, was einen Bau erschwert? Und vor allem: Wie viel würde uns das in der heutigen Zeit Kosten?
Zur Erinnerung, falls das hier nach Jahren mal gelesen werden sollte: Es ist 2023, Corona ist von der Bildfläche weitestgehend verschwunden, es herrscht Ukraine Krieg, Rohstoffpreise (gerade für Holz) sind durch die Decke gegangen, die absolute Niedrigzinsphase von 0,x% für einen Bankdarlehen ist vorbei – wir stehen aktuell bei 4%. Bundesfördermittel für einen klimafreundlichen Neubau gibt es nur noch in Form eines zinsverbilligten Darlehens, die Zeit der Zuschüsse ist leider vorbei.
Nach einigen Überlegungen und einer groben Kalkulation der Kaufpreis- und Hausbaukosten, sind wir am 06.04.2023 zu einem Entschluss gekommen: Ja, wir wollen kaufen!
Hier mal ein kurzes Video, wie das Grundstück bei unserer ersten Begehung aussah:
Seid gespannt wie es weiter gehen wird und begleitet uns bei unserem Hausbau. Fragen und Kommentare könnt ihr gerne hier unter diesen Beitrag schreiben. Wir versuchen alles zu beantworten.
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