Da wir uns gerade in der Wahl des Hausherstellers befinden, kommt man unweigerlich mit den Baubeschreibungen der Anbieter in Kontakt. Was eine Baubeschreibung ist und warum sie sehr wichtig für euer Bauvorhaben ist, erklären wir in diesem Beitrag.
Inhalte einer Baubeschreibung
Eines der wichtigsten Dokumente, wenn es um den Hausbau geht, ist die sogenannte Baubeschreibung oder Bauleistungsbeschreibung. Wie der Name schon vermuten lässt beschreibt dieses Dokument wie und in welcher Qualität was genau gebaut wird. Also der Haustyp, Wandaufbau, Dämmwerte, Schallschutzwerte, Elektroinstallationen, Sanitär, Fenster, Heizungsarten, Fußböden, Türen, etc., etc. werden dort definiert. Eine Baubeschreibung stellt also einen gewissen Standardkatalog dar, aus dem ihr euch euer Wunschhaus zusammenstellen könnt. Oftmals ist es so, dass es auf Nachfrage bei den Anbietern eine noch über diesen Standard hinausgehende Ausstattung gibt, die ihr erhalten könnt.
An einigen Stellen wird in der Baubeschreibung auch darauf hingewiesen, was der Bauträger NICHT macht, worum ihr euch also irgendwie kümmern müsst. Es ist also unabdingbar, dass man sich zum Vergleich der Anbieter dieses Dokument zu Gemüte führen muss.
Baubeschreibungen könnten nicht unterschiedlicher ausfallen. Es gibt leider kein allgemein anerkanntes Format, an das sich alle Anbieter halten. Jeder verwendet seine eigene Vorlage mit eigenem Aufbau und eigenen Formulierungen. Das macht einen Vergleich leider etwas mühselig, aber da müsst ihr durch. Vom Umfang her müsst ihr beispielsweise bei GUSSEK HAUS mit einem 90 Seitigen Dokument rechnen. Das dürfte bei anderen Anbietern nicht anders sein.
Wie sind wir an die Sache rangegangen? Zunächst einmal haben wir uns von den Anbietern die Baubeschreibung organisiert. Manche Anbieter (z.B. GUSSEK HAUS) bieten die Baubeschreibung als PDF Datei auf ihrer Homepage zum Download an. Das macht die Suche im Dokument später einfacher. Andere Anbieter (z.B. Fertighaus WEISS) geben lediglich eine gedruckte Version heraus, was bedeutet ihr müsst entweder einem der Musterhäuser einen Besuch abstatten und dort lieb danach fragen, oder ihr geht über die Homepage und füllt ein Bestellformular mit eurer Adresse aus.
Und Bittermann & Weiss? Dieser Anbieter hat einen etwas anderen Ansatz, wie vllt. die Mehrheit der anderen Anbieter. Es gibt nämlich keine fix und fertige Baubeschreibung als Standard. Vielmehr wird sie speziell für euch erstellt nach euren Wünschen. Natürlich könnt ihr auch hier nicht aus sämtlichen am Markt erhältlichen Produkten schöpfen und Bittermann & Weiss baut sie euch ein. Euch werden vielmehr zuvor Optionen angeboten, ihr entscheidet euch für eine und genau die gewählte Option landet dann in eurer Baubeschreibung. Dadurch enthält sie auch genau das, was ihr euch anbieten lasst und fällt daher unserer Erfahrung nach schlanker und übersichtlicher aus. Im Umkehrschluss ergibt sich aus dieser Individualität, dass die Baubeschreibung nach und nach entsteht und sie sich vor Vertragsunterzeichnung noch ändern kann (beispielsweise wenn ihr euch doch für eine andere Art von Fenster entscheidet).
Checkliste zum Vergleich
Nachdem wir uns also die Baubeschreibungen organisiert bzw. bei Bittermann & Weiss eine Version erstellt hatten, ging es mit dem Vergleich los. Damit das etwas besser gelingt bietet das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (mittlerweile in Bundesministerium für Digitales und Verkehr umbenannt) in Zusammenarbeit mit u.a. dem Bauherren-Schutzbund und der Verbraucherzentrale Bundesverband eine „Checkliste zur Auswertung von Bau- und Leistungsbeschreibungen für Ein- und Zweifamilienhäuser“ kostenlos an. Diese Checkliste stammt zwar aus dem März 2008, listet jedoch ausführlich was alles in einer Baubeschreibung enthalten sein soll. Leider konnten wir keinen direkten Link zu dieser Liste mehr auf der Seite des Bundesministeriums finden (vermutlich aufgrund des Alters) und verlinken daher zur Webseite aktion-pro-eigenheim.de. Alternativ ist die Checkliste noch über das Internetarchiv „Wayback Machine“ hier zu finden.
Schaut man sich die Checkliste an, sind sicherlich nicht alle Zeilen für euch relevant oder zutreffend. Beispielsweise gibt es einen eigenen Abschnitt zu den Erdarbeiten, obwohl die meisten Anbieter keine Erdarbeiten übernehmen und ihr das selbst organisieren müsst. Dieser Abschnitt kann also zumindest beim Vergleich der Fertighausanbieter entfallen. Streicht einfach das weg, was für euch keine Relevanz hat.
Da die Checkliste als PDF Dokument etwas unhandlich für die Bearbeitung ist und wir nicht alles ausdrucken und händisch ausfüllen wollten, haben wir die für uns relevanten Inhalte der Checkliste in eine Excel Datei übertragen. Diese Datei bieten wir euch kostenlos unter folgendem Link zum Download an:
Ihr könnt sie frei verwenden, abändern und auch verbreiten, wie ihr möchtet.
Mithilfe der Baubeschreibung haben wir nun ein grundlegendes Verständnis davon, wie überhaupt gebaut wird und welche Optionen man hat.
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